Alternative Koifutter-Gesundheitsförderer: Probiotika

Alternative Koifutter-Gesundheitsförderer: Probiotika

Alternative Leistungsförderer sollen auf den Organismus einen positiven Einfluss hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Gesundheit nehmen. Zu den Leistungsförderern werden Probiotika, Präbiotika, Enzyme, organische Säuren/Salze und ätherische Kräuter hinzugezogen. Sie lassen sich unter den Zusatzkategorien sensorischer und zootechnischer Zusatzstoffe wiederfinden (VERORDNUNG (EG) Nr. 1831/2003) [5].

Probiotika

Probiotika werden als definierte lebende Mikroorganismen erklärt, die in ausreichender Menge in aktiver Form in den Darm gelangen und hierbei positive gesundheitliche Wirkungen erzielen [1]. Eine Schwierigkeit bei der Verwendung von Probiotika ist das Überleben dieser. Viele überleben den Extrudationsprozess nicht (der das Futter haltbar machen soll) und müssen nachträglich verabreicht werden. Es ist für den Verbraucher schwierig zu beurteilen, ob die Probiotika in ausreichender lebendiger Form in den Koi gelangen.

Durch das Futter werden somit keine mikrobiellen Stoffwechselprodukte verfüttert, wie bei Antibiotika, sondern die Mikroorganismen selbst. Die Wirkungsmechanismen sind vielfältig und können nicht im Einzelnen betrachtet werden. Sie basieren unter anderem auf Verdrängung der unerwünschten Mikroorganismen, auf Konkurrenz um vorhandene Nährstoffe oder Hemmung der unerwünschten Mikroorganismen durch Stoffwechselmetabolite. Größtenteils sind Mikroorganismen für die Immunstimulierung und die direkte Aktivierung von Immunzellen zuständig [2].

In der Tierernährung finden Mikroorganismengattungen wie Saccharomyces, Enterococcus faecium, Streptococcus infantarius, Bacillus subtilis, B. licheniformis, B. cereus var. toyoi, Lactobacillus rhamno-sus, L. casei, L. plantarum, L. farciminis, Paediococcus acidilactici und Hefen der Gattung Saccharomyces cerevisiae am häufigsten Einsatz [2, 3].

Die von den probiotischen Bakterien abgegebenen Stoffwechselprodukte sind vor allem organische Säuren, Laktat, flüchtige Fettsäuren und Enzyme. Von einigen Stoffwechselmetaboliten ist ein antimikrobieller Effekt nachgewiesen. Zum Beispiel bilden Laktobazillen Bakteriocine und plasmidkodierte Proteine, die eine wachstumshemmende Wirkung auf andere Bakterien ausüben können [2]. In einer wissenschaftlichen Studie an Forellen konnte beim Verzehr von Lactobacillus rhamnosus nach 30 Tagen Versuchsdauer eine signifikant erhöhte Aktivität von Phagozytosen (nehmen tote Mikroganismen auf) und Leukozyten (bekämpfen unverträgliche Stoffe wie Krankheitserreger) festgestellt werden [4].

Wissenschaftliche Quellen:
[1] Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (1999): Abschlussbericht der Arbeitsgruppe “Probiotische Mikroorganismenkulturen in Lebensmitteln”: Urban & Vogel Medien, München – Online verfügbar unter: https://www.bfr.bund.de/cm/343/probiot.pdf.
[2] Zentek J. (2011): Präbiotika, Probiotika, Institut für Tierernährung: Freie Universität Berlin, Berlin – Online verfügbar unter: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2011/8235/pdf/ Zentek_Praebiotika_2011.pdf.
[3] Renard, B. (2005): Seltene Erden als Leistungsförderer in der Fischzucht – Untersuchungen an Regenbogenforellen und Karpfen. Dissertation: Ludwig-Maximilians-Universität, Institut für Physiologie, Physiologische Chemie und Tierernährung, München – Online verfügbar unter: https://edoc.ub.uni-muenchen.de/4354/1/Renard _Bernd.pdf.
[4] Panigrahi, A.; Kiron, V.; Kobayashi, T.; Puangkaew, J.; Satoh, S.; Sugita, H. (2014): Immune responses in rainbow trout Oncorhynchus mykiss induced by a potential probiotic bacteria Lactobacillus rhamnosus JCM 1136. In: Vet Immunology Immu-nopathol 102 (4), S. 88 – 379.
[5] VERORDNUNG (EG) Nr. 1831/2003 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 22. September 2003 über Zusatzstoffe zur Verwendung in der Tierernährung.