Alternative Leistungsförderer sollen auf den Organismus einen positiven Einfluss hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Gesundheit nehmen. Zu den Leistungsförderern werden Probiotika, Präbiotika, Enzyme, organische Säuren/Salze und ätherische Kräuter hinzugezogen. Sie lassen sich unter den Zusatzkategorien sensorischer und zootechnischer Zusatzstoffe wiederfinden (VERORDNUNG (EG) Nr. 1831/2003) [3].
Präbiotika
Präbiotika sind laut Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin „spezifische unverdaulicher Stoffe, die das Wachstum selektiver Bifidobakterien und möglicherweise auch andere Mikroorganismen im Darm fördern und dadurch positive gesundheitliche Wirkungen erzielen“ [1].
Präbiotische Zusatzstoffe wie Kohlenhydrate, Polysaccharide, Oligosaccharide, Disaccharide, kurzkettige Zuckeralkohole (β-Glucane, Mannanoligosaccharide aus der Hefezellwand) finden in der Futtermittelindustrie Anwendung [2].
Das Prinzip präbiotischer Produkte ist nicht die körpereigene Verdauung zur Energiebereitstellung, sondern die Stoffe werden unverdaut im Darm selektiv von Mikroorganismen verstoffwechselt und als deren eigene Energiequelle herangezogen. Darmmikroben bauen aufgenommene Kohlenhydrate zu den kurzkettigen Fettsäuren Acetat, Butyrat und Propionat ab. Diese kurzkettigen Fettsäuren führen theoretisch zu einer pH-Absenkung im Bereich des Darmes, wodurch negative Mikroorganismen gehemmt werden [3].
Neben der Förderung von gewünschten Mikroorganismen können auch einige unerwünschte Mikroorganismen Präbiotika verstoffwechseln. Dadurch wird die gewünschte theoretische Wirkung nicht immer erreicht. Anhand von Untersuchungen von Salmoniden konnte eine Reduzierung der Sterberate bei Verfütterung von β-Glucanen erzielt werden [4].
Wissenschaftliche Quellen:
[1] Wilson, R. P. (1991): Handbook of Nutrient Requirements of Finfish. CRC press. Boston, S. 35.
[2] Schäperclaus, W. & Lukowicz, M. V. (1998): Lehrbuch der Teichwirtschaft. 4. neubearbeitete Auflage. Parey. Berlin, S. 51 – 209.
[3] VERORDNUNG (EG) Nr. 1831/2003 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 22. September 2003 über Zusatzstoffe zur Verwendung in der Tierernährung.